Hervorragendes Urteil von einem Branchen-Primus

Workshop-freie-presseFreie Presse 19.04.2016

Das Flöhaer Blasorchester steht auf sicherem Fundament. Sagt kein Geringerer als der ehemalige Schlagzeuger von Ernst Mosch. Zu tun gab es für ihn beim Workshop dennoch genug.

Von Dirk Trautmann

Flöha. Fragt jemand ihn danach, was er eigentlich tut, muss Holger Müller kurz überlegen. "Ich bin vielleicht ein Dompteur", sagt er. Und sucht schon nach einem besseren Begriff. "Vielleicht bin ich ein Former." Er formt und er schleift, so auch am vergangenen Wochenende, aber kein Werkstück, sondern etwas Lebendiges. Als Workshop-Leiter galt es, diesmal das Blasorchester der Stadt Flöha zu Höchstleistungen zu formen.

Das Orchester hat lange Tradition, blickt auf Jahrzehnte erfolgreichen Musizierens zurück. Das Repertoire reicht von klassischer Blasmusik über Märsche bis hin zu Unterhaltungsmusik, Filmmelodien, Jazz und Swing. "Wir als deutsche Blasmusiker können Märsche akkurat spielen", sagt Martin Müller, der zweite Vorsitzende des Musikvereins. Um Marschmusik zu verbessern, haben die Flöhaer also Holger Müller nicht engagiert. "Er bringt uns bei, die böhmische Polka noch geschmeidiger als bisher zu spielen. Das haben wir uns einiges kosten lassen, denn ein Mann wie Holger Müller ist nicht für zwei Mark fünfzig zu bekommen", sagt der Falke-nauer Musiker, eigentlich Klarinettist im Orchester, aus gesundheitlichen Gründen derzeit aber zum Zuhören und Zusehen gezwungen.

Immerhin: Hören und sehen konnte er im Stadtsaal der Alten Baumwolle in Flöha eine ganze Menge. Denn Workshop-Leiter Holger Müller feilte akribisch am Sound des Blasorchesters, hörte sich einzelne Lieder ganz genau an, ließ Passagen oft wiederholen - und wirkte wirklich ein bisschen wie ein Dompteur. Denn er ließ die Arme durch die Luft sausen, sprang vor dem Orchester hin und her, forderte einzelne Musiker heraus, in seinem Sinn zu spielen. "Was ich mache, ist eigentlich nur noch Kosmetik, das Orchester ist sehr gut und wurde gut vorbereitet. Das Fundament ist sicher und steht fest", schätzte Holger Müller ein.

Auf ein solches Urteil dürfen die Flöhaer gern stolz sein, denn Müller war in einer Formation, die in der Musikszene einen Ruf wie Donnerhall besitzt: Er spielte Schlagzeug bei Ernst Mosch und seinen Egerländer Musikanten. Er ist Berufsmusiker, hat Schlagzeug studiert, ist ausgebildeter Militärmusiker, war Mitglied im Stabsmusikkorps der Bundeswehr, ist Pauker und Schlagzeuger im Landes-Polizeiorchester Hessen. Ihm nimmt man ab, dass er weiß, wovon er redet - und die Musiker des Blasorchesters der Stadt Flöha nahmen seine Hinweise zu Herzen. Tubist Ruben Okolo war ganz begeistert: "Die ganzen Feinheiten, die er uns gezeigt hat, werden uns weiter bringen", sagt der 16-Jährige aus Chemnitz.

Das Geheimnis der böhmischen Polka haben die Flöhaer Blasmusikanten aber auch von ihm nicht erfahren. "Aus gutem Grund, denn es gibt keins", sagt Holger Müller lachend. Er hat viel von Ernst Mosch gelernt, dem Bandleader, der nach außen als so unnahbar galt und seine Egerländer scheinbar mit knappen Fingerzeigen dirigieren konnte. "Aber das schien nur so, Ernst Mosch war impulsiv, ist aus sich herausgegangen für den richtigen Klang seines Orchesters", erzählt Holger Müller. Einen Vorgeschmack auf den "ausgefeilten" Sound bekamen die Besucher des Konzerts am Sonntag. Musiker und "Dompteur" sind sich sicher, dass das Gelernte lange vorhalten wird.

 

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